pro familia
Warum ist bei Sexualaufklärungsprojekten von pro familia Vorsicht geboten?
Es ist davon auszugehen, dass die schulischen Sexualaufklärungsprojeke von pro familia nicht mit der nötigen weltanschaulichen Zurückhaltung durchgeführt und die Kinder und Jugendli-chen einseitig im Sinne der „Sexualpädagogik der Vielfalt“ beeinflusst werden, denn:
1. pro familia ist eine der führenden Lobbyorganisationen, die sich vehement für die Legali-sierung von Abtreibung („Recht auf Abtreibung statt Beratungspflicht!“) einsetzen (→ vgl. hierzu auch Rechte und Sexualität. Schwangerschaftsabbruch).
2. pro familia orientiert sich in seiner (sexualpädagogischen) Arbeit an dem Konzept der „sexuellen und reproduktiven Gesundheit“ – tritt also vor allem für Abtreibung als Men-schenrecht und legitimes Mittel der Familienplanung sowie für frei erhältliche Verhütungs-mittel ein. Das Konzept der „reproduktiven Gesundheit“ beinhaltet zudem das „Recht“ auf Sexualaufklärung – die in allen Bundesländern zum selbsternannten staatlichen Bildungsauf-trag gehört – und wird meist mit einer Antidiskriminierungsarbeit im Sinne der Propagierung von sexueller Vielfalt verknüpft.
3. pro familia beruft sich auf die sog. „emanzipatorische“, auf dem Lustprinzip basierende Sexualpädagogik in der Tradition des Pädophilenaktivisten Helmut Kentler.
4. pro familia orientiert sich an den Standards für die Sexualaufklärung in Europa der WHO/BZgA, denen zufolge beispielsweise die 0-4-Jährigen etwas über frühkindliche Mastur-bation lernen und Grundschulkinder über Themen wie „sexuelle Rechte von Kindern“, „Ent-scheidungen über Elternschaft und Schwangerschaft, Fruchtbarkeit und Adoption“ sowie den „positiven Einfluss von Sexualität auf Gesundheit und Wohlbefinden“ aufgeklärt werden.
5. pro familia postuliert Sexualaufklärung als Recht und versteht sie als umfassenden, rech-te- und wertebasierten, ganzheitlichen Prozess, der über die reine Wissensvermittlung hi-nausgeht und gesamtgesellschaftlich gesehen werden muss. Damit verschiebt die Lobbyorga-nisation das Thema Sexualität aus dem privaten (geschützten) in den öffentlichen Bereich, so dass sich dem niemand mehr entziehen kann – vor allem Kinder und Jugendlichen nicht, die ständig mit diesem Thema konfrontiert werden (sollen). Für Jugendliche betreibt pro fami-lia eine eigene Internetseite. Dort wird beispielsweise über Themen wie „Sex“ (Stichworte: Selbstbefriedigung, Petting, Das erste Mal, Sexting, Pornos), „Rechte und Sexualität“ (Stich-worte u.a.: Sexualität leben, Recht auf Verhütungsmittel, Schwangerschaftsabbruch, Heiraten oder nicht) oder „Anders ist normal“ informiert.
Weitere Informationen zu pro familia
Gefördert von: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Län-dern und Kommunen. Fördersumme des BMFSFJ 2023: 1,934 Mio. EUR
Gründungsmitglied: International Planned Parenthood Federation (IPPF); Beteiligung an der Strategie-/Programmentwicklung der IPPF und Vertretung in deren Entscheidungsgremien
Mitglied: im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband
Betreibt: den Fachkräfte-Blog für sexuelle Bildung sexalog.de
Der 1952 in Kassel als „Deutsche Gesellschaft für Ehe und Familie“ gegründete pro familia Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e. V. Bundesverband tritt „für das Recht aller Menschen auf eine selbstbestimmte Sexualität ein und sieht seine Arbeit „im Kontext der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR), die sich aus den Menschenrechten herleiten.“
Der Lobbyverein pro familia betreibt über seine 16 Landesverbände ein Netz an ca. 200 Bera-tungsstellen, so dass er in ganz Deutschland vor Ort repräsentiert ist.
„Dabei legt pro familia ihrer Arbeit ein Verständnis von emanzipatorischer Sexualpädagogik zugrunde, die – im Gegensatz zu repressiver Sexualpädagogik – sexualfreundlich ist und die selbstbestimmte Sexualität des Menschen fördert. (…)
Unterstützt werden die Veranstaltungen durch den Einsatz von PRO FAMILIA Broschüren, Auf-klärungs- und Fachliteratur, Filmen, Computern, spielpädagogischem Material und Verhü-tungsmitteln.“
Themen sexualpädagogischen Arbeitens:
In der sexualpädagogischen Arbeit pro familias können folgende Bereiche thematisiert wer-den:
- psychosexuelle Entwicklung und sexuelle Sozialisation
- das Geschlechterverhältnis mit seinen psychischen, sexuellen, kulturellen und sozioökonomischen Dimensionen
- partnerschaftliches Verhalten und Kommunikation
- sexuelle Orientierungen
- psychodynamische Aspekte zu Körper, Lust und Sexualität
- biologische und medizinische Aspekte zu Körper und Sexualität
- Verhütungs – Methoden, Mittel und deren Wirkungsweisen
- Schwangerschaft und Geburt, Schwangerschaftsabbruch
- sexuell übertragbare Krankheiten und HIV/AIDS
- interkulturelle Aspekte zu Sexualität und Partnerschaft
- Sexualität und Behinderung
- sexuelle Belästigung in der Schule sowie in Ausbildung und Beruf
- sexualisierte Gewalt
- Pornographie und Prostitution
- Transsexualität, Intersexualität
- Sexualerziehung in der Familie, in Schulen und anderen pädagogischen Einrichtungen.
Informationen für Jugendliche im Internetangebot von pro familia
Dein Recht, Sexualität zu leben
„Sexualität kann ganz verschieden sein. Dazu gehören intensives Kuscheln, Streicheln, Petting, Selbstbefriedigung, also Solosex, vaginaler Geschlechtsverkehr und andere sexuelle Prakti-ken.
In Deutschland dürfen Jugendliche ab 14 Jahren Sex mit jemand anderem haben, vo-rausgesetzt, dass beide es wollen und nicht dazu gedrängt oder gezwungen werden. Das gilt für jeden Sex, egal zwischen welchen Geschlechtern.
Um Kinder zu schützen, verbietet das Gesetz sexuelle Handlungen mit Kindern unter 14 Jah-ren. Bis zum Alter von 18 Jahren kann Sex in besonderen Fällen verboten sein. Es kommt da-bei auf den Altersunterschied und das Verhältnis der beiden Personen an (z.B. ist Sex zwi-schen Minderjährigen und Lehrer*nnen/Ausbilder*nnen verboten, weil eine gewissen Abhän-gigkeit besteht).
Für alle sexuellen Handlungen – egal in welchem Alter – gilt: FREIWILLIGKEIT !! Niemand darf dazu gezwungen werden.
Die Rechte, die für dich gelten, gelten auch für die anderen. Respektiere also die Entscheidungen und Einstellungen anderer, wenn es um Sexualität geht.“
Deine Rechte als Mädchen bei (ungewollter) Schwangerschaft und bei einem Schwan-gerschaftsabbruch
„Auch Mädchen unter 18 Jahren steht grundsätzlich die Möglichkeit offen, eine ungewollte Schwangerschaft straffrei abbrechen zu können. Es gelten die gleichen gesetzlichen Voraus-setzungen wie bei Volljährigen, das heißt, man muss sich vor einem Abbruch rechtzeitig beraten lassen oder es muss ein sehr wichtiger Grund – wie beispielsweise eine Vergewalti-gung – für den Abbruch bestehen.
Bei über 16 Jahren alten Mädchen geht man meistens davon aus, dass sie selbst ent-scheiden können, ob sie eine Schwangerschaft abbrechen möchten oder nicht, auch ohne die Eltern zu fragen.
Wenn du zwischen 14 und 16 Jahren alt bist, wird die Ärztin oder der Arzt vielleicht die Zustimmung deiner Eltern oder zumindest von einem Elternteil für den Schwanger-schaftsabbruch einholen wollen. Das hängt davon ab, ob die Ärztin oder der Arzt der An-sicht ist, dass du reif genug bist (im Gesetz steht dafür der Ausdruck „Einsichtsfähigkeit“), diese Entscheidung zu treffen.
Wenn du dich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheidest, hast du das Recht auf um-fassende Beratung, angemessene ärztliche Versorgung und respektvolle Behandlung. In der Beratung können auch der potentiell werdende Vater oder auch deine Eltern anwesend sein, wenn du das möchtest.
Auch nach dem Schwangerschaftsabbruch kannst du dich beraten und unterstützen lassen, beispielsweise in einer pro familia-Beratungsstelle.
Gegen ihren Willen dürfen Mädchen und Frauen, auch wenn sie noch nicht 18 Jahre alt sind, nicht von ihren Eltern oder anderen Personen dazu gezwungen werden, eine Schwanger-schaft abzubrechen oder auszutragen.“
Sexualpädagogische Materialien von pro familia
Auf der Online-Plattform des Instituts für Sexualpädagogik (isp) bietet pro familia in der Rubrik Arbeitsmaterialien von Profis für Profis verschiedene sexualpädagogische Materia-lien an, wie beispielsweise:
pro familia Landesverband NRW e.V.: ein 6-teiliges, aus massiven Holz gefertigtes „Holz-Penis-Set“ („als Anschauungsmaterial zur Verdeutlichung und Einschätzung von Größenver-hältnissen, zu Demonstrationszwecken für die sachgerechte Anwendung von Kondomen und zur Veranschaulichung von Sitz und Passform von Kondomen“)
pro familia Saarbrücken: Bildkarten für die sexualpädagogische Arbeit „Da nehme ich einfach die Pille…“ („Diese Methode – mit guter Eignung auch für Gruppen mit besonderem Förderbedarf – regt anhand von Foto-Arbeitsblättern Kommunikation und Interaktion zum Thema Pille (Beschaffung, Anwendung, Fehlerquellen bis zur „Pille-danach“) an.“). Desweiteren bietet dieser Landesverband mit der Broschüre „Sexuelle Bildung – Auf dem Weg zu einem sexualpädagogischen Konzept“ eine „Handreichung für Träger / Leitungen / Erzieher*innen im Vorschulbereich“ an.
pro familia Landesverband Sachsen e.V.: ein mit detailgenauen Zeichnungen versehenes Informationsheft in leichter Sprache über „Die Wahrheit über das Jungfern-Häutchen“.